Ein Land hat eindeutige Regeln. Man nennt sie Gesetze. Sie wurden einmal festgelegt und gelten normalerweise auf Dauer. In einer klassischen dominanten Beziehung ist es nicht anders. Hier legt nämlich allein der Hausherr fest, was erlaubt und was verboten ist. Er bestimmt auch die Strafe, die auf die Übertretung eines seiner Gesetze steht. Er sorgt für klare Verhältnisse und eine eindeutige Ordnung in dem Bereich, für den er verantwortlich ist.
Wobei ein weitsichtiger Hausherr gut daran tut, diese Regeln – seine Gesetze – gleich von Anfang an festzulegen. Hat er die Absicht, die Frau seiner Wahl zu heiraten, dann muss sie ganz klar wissen, worauf sie sich mit ihm einlässt. Sie muss wissen, dass sie sich unter seine Herrschaft begibt und damit nicht mehr über all die Freiheiten verfügt, die sie sich vielleicht vorher genommen hat.
Sich mit einem dominanten Mann einzulassen, hat nämlich für eine Frau ganz eindeutige Konsequenzen. Er wird ganz bestimmt nicht der Weichling sein der sie auf Händen trägt und Verständnis für all ihre weiblichen Marotten hat. Nein, er wird über sie bestimmen und ganz klar festzulegen, was sie darf und was nicht, was sie zu tun und was sie zu lassen hat. Er wird zweifelsohne auch Sanktionen aussprechen, wenn sie sie sich nicht an seine Anweisungen hält. Und er wird sich das Recht herausnehmen, sie zu bestrafen, wenn sie ihm partout nicht gehorchen will.
Doch was ein richtiger Hausherr unbedingt vermeiden muss, ist Inkonsequenz. Die Frau muss sich auf ihn verlassen können. Sie muss wissen, dass er zu seinem Wort steht und das in jeder Hinsicht. Sie muss fest davon ausgehen könne, dass sein Ja genauso gilt wie sein Nein und dass er eine einmal getroffene Entscheidung nicht zurücknimmt. Genau daraus bezieht sie die Sicherheit und Verlässlichkeit, die sie an ihm schätzt und genau daraus besteht das Vertrauen und die Sicherheit, die sie unter seiner Führung empfindet.
Das ist genau die Eigenschaft, weshalb sie sich zu ihm hingezogen fühlt. Genau das erwartet sie und das muss er ihr gewährleisten.
Es darf einfach nicht passieren, dass er heute etwas durchgehen lässt, was morgen plötzlich einen scharfen Tadel oder gar ernsthafte Konsequenzen nach sich zieht. Das würde sie nämlich sofort als Schwäche auslegen und Führungsschwäche darf sich ein echter Hausherr einfach nicht leisten. Schließlich liebt sie ihn, weil sie sich in seiner Nähe geborgen fühlt. Sie schätzt ihn nicht für sein unendliches Verständnis, sondern für seine Härte. Genau das erwartet sie von einem richtigen Mann und genau das muss er ihr gegenüber zeigen. Konsequent und ohne Wenn und Aber.
Hat er sie geheiratet, dann ist er einen Vertrag mit ihr eingegangen. Die Einzelheiten dieses Vertrages werden allerdings vom Staat diktiert und sind selten zugunsten des Mannes. Doch wenn er sie zu seiner Frau gemacht hat, dann bringt das Konsequenzen mit sich, die tief in die Beziehung hineinreichen. Tiefer als all die Paragrafen, die der staatliche Ehevertrag mit sich bringt. Denn zwischen Ehemann und Ehefrau entsteht immer auch ein Machtgefüge. Im Gesetz mag zwar von Gleichberechtigung die Rede sein. In der Praxis gilt jedoch das Recht des Stärkeren und bei einem dominanten Mann wird das ganz bestimmt nicht die Frau sein.
Er wird daher seine eigenen Gesetze festlegen. Er wird von Anfang an dafür sorgen, dass die Beziehung nach seinen Regeln verläuft. Das übrigens nicht nur für die klassisch-formale Ehe gilt, sondern auch für jede andere Art der Beziehung. Er hat mit ihr eine Lebensgemeinschaft gegründet. Er wird sie führen, leiten und dominieren. Er wird dafür sorgen, dass das gemeinsame Leben nach seinen Regeln verläuft. Und das sollte er noch vor der offiziellen Unterschrift beim Standesbeamten privat und genauso verbindlich mit ihr vereinbaren.
Im 19. Jahrhundert (und bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts) wäre ein solcher Vertrag völlig überflüssig gewesen. Damals hatte der Begriff „Hausherr“ noch eine ganz reale Bedeutung. Damals war es ganz selbstverständlich der Mann, der in der Ehe die Regeln bestimmte. Wollte seine Frau einer eigenen Arbeit nachgehen, musste er schriftlich seine Zustimmung dazu geben. Eigentlich war nämlich ihr Platz zu Hause, wo ihre Aufgabe darin bestand, sich um die Kinder zu kümmern und dafür zu sorgen, dass ihr Mann alles hatte, was er sich nur wünschen konnte. Damals gab es den Begriff Dominanz noch gar nicht, denn damals war jeder Mann dominant und wenn er es nicht war, galt er als Schwächling, der unter ihrem Pantoffel stand.
Damals bestimmte nicht nur der Hausherr, was in seinem Haus erlaubt und was verboten war. Damals hatte er auch noch das ganz natürliche Recht, Frau und Kinder zu züchtigen, wenn sie sich seinem Gesetz widersetzten. Dafür lag in jeder Ehe oder Familie ein Stock oder Lederriemen bereit und es war klar, wer das Sagen hat und von wem Unterordnung verlangt wurde. Denn ohne Machtmittel gibt es keine Macht, war sich seinerzeit jeder bewusst, und wenn ein Mann nicht gelegentlich zuschlägt, wird ihn auf Dauer niemand ernstnehmen.
In den weitaus meisten Ländern dieser Welt hat sich an diesem Prinzip bis heute nichts geändert. Nur in einigen Ländern der westlichen Welt meinten die Männer irgendwann in der nicht allzu fernen Vergangenheit, den Emanzen nachgeben und die uneingeschränkte Gleichberechtigung einführen zu müssen. Eine Entscheidung, die uns heute auf die Füße fällt und die weder den Frauen noch den Männern irgendwelche Vorteile gebracht hat.
Früher hat es ein Mann noch für selbstverständlich angesehen, die Frau, die er liebte, die Sicherheit einer lebenslangen Ehe zu bieten. Er wusste, dass sie emotional und wirtschaftlich die Schwächere ist und fühlte sich daher für sie verantwortlich. Dafür war er der Herr im Haus und erhielt von ihr ganz selbstverständlich die bedingungslose Unterstützung in allen Lebenslagen. Nach den heutigen Gesetzen ist die Ehe für ihn vor allem ein wirtschaftliches Risiko. Er überlegt sich daher zweimal, ob er sich darauf wirklich einlassen will. Schließlich ist eine Scheidung heute einfacher als je zuvor und meist muss er alle Kosten dafür tragen.
Die Folge ist, dass es immer mehr Beziehungen gibt, die man früher als „wilde Ehe“ bezeichnet hätte. Beziehungen, die sich jederzeit problemlos wieder lösen lassen und beiden Partnern weder wirtschaftliche noch emotionale Sicherheit bieten. Kinder setzt man unter solchen wackligen Bedingungen eher nicht in die Welt. Das machen höchstens noch die Frauen der Moslems. Die beziehen zwar zu Hause Dresche, wenn sie nicht parieren. Aber sie kennen auch keine Scheidung und wissen, dass ein Leben lang für sie gesorgt sein wird.
Die Freiheit hat also durchaus auch ihre Tücken.