BDSM – so alt wie die Menschheit

Den Begriff BDSM gibt es eigentlich nur in der westliche Welt. Und auch da ist er nur wenigen Menschen bekannt. Das liegt an einem ganz einfachen Zusammenhang: Im angeblich zivilisierten Westen wird zwar offen über Sex geredet und es gibt kein zwischengeschlechtliches Thema, zu dem man nicht irgendwo irgend etwas nachlesen kann. Doch es gibt auch hartnäckige Tabus. Dinge, über die man nicht redet, die man nicht tut, die nicht politisch korrekt sind und über die man eigentlich nur sagen darf, was der akzeptierten Meinung entspricht.

Wer sich die Freiheit nimmt, anderer Meinung zu sein, läuft ganz schnell Gefahr, angeprangert oder in die richte Ecke gestellt zu werden.

Das merkt auch jeder, der sich erdreistet, den derzeit vorherrschenden permissiven Erziehungskult abzulehnen und dies auch ganz offen sagt. Das Mindeste ist, dass er entrüstetes Kopfschütteln erntet, wenn er offen zugibt, dass ein Klaps auf den Po bei ihm zu Hause selbstverständlicher Teil der Erziehung ist. Auf breites Unverständnis stößt er, wenn bekannt wird, dass es zu Hause sogar einen Rohrstock gibt, der nicht nur zur Dekoration an der Wand hängt. Im Schlimmsten Fall meldet sich irgendwann das Jugendamt und will herausfinden, ob das „Jugendwohl“ gefährdet ist, oder gar ein Fall von Kindesmisshandlung vorliegt.

In anderen Ländern – eigentlich in ganz Asien, Afrika und Südamerika – löst dieses Verhalten nur ungläubiges Kopfschütteln aus. Ein Kind muss diszipliniert werden und dafür braucht ein Vater eben einen Stock, einen Lederriemen oder irgendein anderes Instrument, das in seiner Region üblich ist. Wie soll er sonst wirksam Zucht und Ordnung in seinem Haus aufrechterhalten?

Die Wahrheit ist nämlich, dass sich in den weitaus meisten Ländern dieser Welt in Sachen Erziehung seit Jahrhunderten nichts geändert hat. Dort trägt eine ungehorsame Tochter unweigerlich Tränen in den Augen und Striemen am Körper, wenn sie sich danebenbenommen hat.. Das ist eine simple Tatsache, die noch vor zwei, drei Generationen auch hierzulande nie in Frage gestellt wurde. Das weiß der Großvater, das praktiziert der Vater und das erfährt der Sohn und auch die Tochter, wenn immer Anlass zu einer Bestrafung gegeben wurde. Wobei dabei praktisch kein Vater zwischen einem Sohn und einer Tochter unterscheidet. Ganz im Gegenteil, von einer Tochter wird in ganz besonderen Maße Demut und Folgsamkeit erwartet. Und nicht selten ist die es, die ganz besonders hart bestraft wird, wenn sie Anzeichen von Auflehnung erkennen lässt.

Vor drei oder mehr Generationen gab es den Begriff BDSM schlicht und einfach nicht. Wozu auch. Ein widerspenstiger Teenager wurde ganz selbstverständlich gefesselt (Bondage), wenn er anders nicht bereit war, die fällige Strafe hinzunehmen. Dasselbe traf auf eine Ehefrau zu, die sich beständig ihrem Mann verweigerte oder hinter seinem Rücken Dinge getan hatte, die eine Bestrafung erforderten. Und dass dabei der Mann die aktive Rolle übernahm (Dominanz) galt seit jeher als selbstverständlich. Schließlich trug er die Verantwortung für seine Familie und musste eben gelegentlich hart durchgreifen, wenn ein Familienmitglied partout nicht parieren wollte. Männer haben ohnehin eine angeborene Neigung oder zumindest Bereitschaft zur Gewalt (Sadismus). Frauen hingegen neigen dazu, klein beizugeben und sind mit einer manchmal unvorstellbaren Bereitschaft ausgestattet, Unrecht zu ertragen und männliche Gewalt hinzunehmen (Masochismus).

So war es schließlich schon immer und man sollte sich keine Illusionen machen, denn so ist es in den allermeisten Ländern dieser Welt noch heute.

In der Antike war jeder Herr der absolute Herrscher über die Seinen. Hatte sich eine Sklavin widerwillig gezeigt, dann wurde sie schlicht und einfach nackt gemacht, und fand sich wenige Augenblicke später mit nach oben gestreckten, gefesselten Händen wieder, um eine gehörige Lektion mit der Peitsche zu empfangen. Nicht viel anders erging es einer widerspenstigen Tochter, einer Ehefrau oder einer Konkubine. Frauen hatten zu gehorchen und wenn sie es nicht taten, dann mussten sie eben die Konsequenzen tragen.

Auch im Mittelalter herrschten raue Sitten und es gab wohl kein weibliches Wesen, das nicht mit der Rute oder dem Haselnussstock erzogen wurde. Für ganz besonders schlimme Fälle gab es den Pranger, an dem beispielsweise eine aufmüpfige Magd zur Schau gestellt wurde, nachdem man sie gründlich gezüchtigt hatte. Huren waren zwar alltäglich, aber wehe eine von ihnen wurde erwischt. Auch dann setzte es Schläge und das nicht zu knapp.

Selbst in der vornehmen Welt der Adligen wurde das Weibervolk regelmäßig hart durchgeprügelt und eine edle Hofdame hatte vor ihrem edlen Herrn genauso Respekt, wie eine Tochter vor ihrem Vater oder Lehrer. Eine Praxis, die sich über Jahrhunderte gehalten hat und als völlig normal und gottgewollt angesehen wurde. Einen BDSM-Club brauchte ein Herr damals nicht. Er hatte ja eine Frau, die er zu Gehorsam und Hingabe anhalten musste. Und mindestens eine Tochter, die immer wieder danach verlangte, die Rute der Zucht zu spüren.

Wobei es den meisten Männern im Laufe der Jahrhunderte vermutlich überhaupt nicht bewusst war, dass die Notwendigkeit, manchmal hart durchzugreifen, durchaus einen erotischen Aspekt in sich trug. In einer Novelle aus dem 18. Jahrhundert kann man nachlesen, dass der Hausherr zuerst eine nachlässige Hausgehilfin über den Küchentisch legte, um ihren entblößten Hintern mit der Reitgerte zu bearbeiten, um sich anschließend erregt und mit hartem Glied zu seiner Frau zu begeben, um sich vor dem Mittagsschlaf erst einmal abzureagieren.

Das ist eben die männliche Natur und daran werden auch philosophierende Psychologen und ideologisierende Politiker nichts ändern können.

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